Halle (pts). Der Workshop „Kooperationen zwischen Unternehmen der Papierindustrie und dem Spitzencluster BioEconomy“, der am 10.12.2013 in den Räumen des Fraunhofer IWM in Halle/ Saale stattfand, brachte Vetreter der Papierindustrie und Mitglieder des BioEconomy Clusters in einen regen Austausch. Nach einer Einführung zur Struktur des Clusters BioEconomy und der Vorstellung von Vorschlägen zur Kooperation zwischen den Akteuren entspannen sich rund um Rejekte und Nebenprodukte intensive Gespräche.

Die Idee des gemeinsamen Workshops war die Zusammenführung und damit die Erweiterung der Wertschöpfungsketten der Papier- und Zellstoffindustrie mit den Möglichkeiten einer Bioökonomie. Fossile Rohstoffe, die derzeit z.B. die Basis für chemische und pharmazeutische Grundchemikalien bilden, sollen schrittweise durch nachwachsende Stoffe ersetzt werden. Dabei können auch Nebenprodukte aus der Papier- und Zellstoffherstellung als Ausgangsstoffe dienen.

So sind z.B. faserhaltige Reststoffe zur Glucosegewinnung und Produktion biobasierter Chemikalien oder als Füllstoff in duroplastischen Harzen und Faser-Kunststoffverbünden als Sekundärrohstoff nutzbar. Diese Idee wollen die Beteiligten des Workshops in einem gemeinsamen Vorhaben aufgreifen. Weiterhin fallen sowohl bei Bioraffinerieprozessen, als auch bei der Papier- und Zellstoffherstellung Abwässer und Klärschlämme an, deren energetisches Potenzial erschlossen werden soll. Zudem können Techniken der Papierherstellung zur Produktion von Vliesen genutzt werden, die als Grundgerüst für hochwertige Faserverbundwerkstoffe dienen.

In der intensiven Diskussion wurden weitere Ansatzpunkte für eine Kooperation der Papier- und Zellstoffindustrie und dem BioEconomy-Cluster erarbeitet. Es werden im Ergebnis des Workshops weitere Vorhaben, wie z.B. die Nutzung von Elektronenbeschleunigern zur Erhöhung von Festigkeiten bei der Behandlung von Zellstoff und Faserverbundstoffen oder die Herstellung von Nanocellulose aus DIP-Stoff vorangetrieben.

Die Papiererzeugung basiert auf einem hohen Energieverbrauch, jedoch wird Niedertemperaturwärme derzeit nicht genutzt. Lösungsansätze wurden in der Diskussion vorgestellt und Kooperationen geplant.

Im Ergebnis des Workshops wurde adressiert, dass die Aktivitäten und avisierten Projekte des BioEconomy Clusters einen Beitrag zur Erweiterung der Wertschöpfungsketten von Non-Food-Biomasse leisten sollen.

Interessenten aus der Papierindustrie oder der Bioökonomie können sich für einen weiterführenden Kontakt gerne an das Cluster-Office wenden.