Studie belegt Leistungsfähigkeit der Spitzencluster in Deutschland / Wanka: „Hightech-Strategie ist Aushängeschild deutscher Innovationspolitik“

Die Hightech-Strategie (HTS) entfaltet ihre Wirkung. Im internationalen Vergleich konnte Deutschland mit dem Spitzencluster-Wettbewerb (SCW), einem Schwerpunkt innerhalb der HTS, seine Wirtschaftskraft deutlich verbessern. 900 Innovationen, 300 Patente, 450 Dissertationen und Habilitationen, 1000 Bachelor- und Masterarbeiten und 40 Unternehmensausgründungen sind eine erste positive Bilanz. Das geht aus einer Studie unter der Leitung des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) hervor. Die wissenschaftliche Untersuchung bestätigt: Der SCW ist ein besonders innovatives und erfolgreiches Instrument der Forschungs- und Innovationsförderung. „Die Hightech-Strategie ist ein Aushängeschild deutscher Innovationspolitik. Die neue Studie zeigt, dass es ein guter Weg ist, Unternehmen und Wissenschaft regional eng zu vernetzen. So entstehen in kurzer Zeit Innovationen, die sich im globalen Wettbewerb behaupten können. Das hilft, Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland langfristig zu sichern“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Zu den Leistungsträgern der Hightech-Strategie zählt seit 2012 auch der Spitzencluster BioEconomy.

Deutschlands fünfzehn Spitzencluster gehören in ihren Technologiefeldern zur Spitze der europäischen Innovationsregionen. Das Themenspektrum umfasst dabei die unterschiedlichsten Technologien, von individualisierter Medizin über Logistikdienstleistungen und Automatisierungstechnik bis hin zu Bioökonomie und Flugzeugbau. Die Projekte werden mit insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro gefördert, wobei die Hälfte von der Wirtschaft aufgebracht wird. So entstand z.B. in den vergangenen Jahren in Mitteldeutschland rund um den integrierten Chemiestandort Leuna eine ganze Kompetenzregion für den Aufbau einer biobasierten Wirtschaft. Die Akteure des Spitzenclusters BioEconomy entwickeln auf der Basis nicht nahrungsrelevanter nachwachsender Rohstoffe Ansätze für branchenübergreifende Wertschöpfungsketten.

Die Studie zeigt, dass grade die im SCW geförderten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ihre eigenen FuE-Ausgaben deutlich stärker als größere Unternehmen erhöhten. Der durch die SCW-Förderung ausgelöste Hebeleffekt für KMU liegt bei dem 1,36fachen der Fördersumme. Das bedeutet, dass KMU ihre FuE-Ausgaben über die SCW-Fördersumme hinaus ausweiteten, und zwar pro öffentlich investierten Euro durchschnittlich um 1,36 Euro.

Laut Studie ist der Erfolg der Spitzencluster insbesondere auf die Vernetzung der regionalen Akteure zurückzuführen. Zahlreiche Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschung sind neu entstanden oder wurden intensiviert. Die hohe Sichtbarkeit auch im Ausland fördert internationale Kontakte und macht die Spitzenclusterregionen attraktiv. So konnten bereits heute die Regionen in Deutschland mit einer Vielzahl von frisch ausgebildeten oder angeworbenen praxisnahen Fachkräften, die vor Ort Ideen in Innovationen umsetzen, gestärkt werden. Die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Spitzencluster werden sich, so die Studie, erst in den nächsten Jahren voll offenbaren.

Insbesondere die stärkere internationale Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Industrie, wie sie die aktuelle Studie empfiehlt, soll in der neuen HTS intensiviert werden. Auch werden Elemente aus dem SCW in künftigen Förderkonzepten genutzt werden, um aus Ideen noch schneller Innovationen zu machen. „Wir werden die Erkenntnisse nutzen. Als erstes wollen wir vor allem die Internationalisierung vorantreiben. Das ist wichtig, wenn wir Innovationsweltmeister werden wollen“, sagte Wanka.

Weitere Informationen unter: http://www.bmbf.de/de/20741.php