Fraunhofer CBP und Global Bioenergies installieren innovative Demonstrationsanlage zur Herstellung zuckerbasierter Kraftstoffadditive

Um bislang erdölbasierte Benzinzusatzstoffe wie Isooktan langfristig aus erneuerbaren Rohstoffen zu gewinnen, haben sich das französisch-deutsche Unternehmen Global Bioenergies und das Fraunhofer CBP zur Entwicklung geeigneter Verfahren zusammengeschlossen. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten und vom Spitzencluster BioEconomy unterstützten Projektes soll dabei Bio-Isobuten aus Zucker gewonnen und anschließend chemisch in Isooktan umgewandelt werden.

Meilenstein erreicht: Weltweit einzigartige Demonstrationsanlage in Leuna errichtet

Foto © Gunter Binsack, Einblick in die Demonstrationsanlage in Leuna, Quelle Global Bioenergies

Foto © Gunter Binsack, Einblick in die Demonstrationsanlage in Leuna, Quelle Global Bioenergies

Zu diesem Zweck wurde seit 2015 in Leuna die erste weltweite Demonstrationsanlage aufgebaut, mit der zukünftig hochreines Isobuten aus verschiedenen Rohstoffen – z.B. Industriezucker aus Zuckerrüben und Zuckerrohr, Glukosesirup aus Getreide oder Zucker aus Stroh, Bagasse, Hackschnitzel o.ä. gewonnen werden kann. Damit kann das Fraunhofer CBP eine Kapazität von 100 Tonnen pro Jahr umsetzen, Verfahren entwickeln, validieren und in einen industriellen Maßstab übertragen.

Die Installation der Anlage stellt einen Meilenstein im Projekt dar, das nach der Abnahme durch den TÜV nun erste Testläufe und eine intensive Optimierungsphase in Kooperation mit verschiedenen Industriepartnern vorsieht.

 

Fraunhofer CBP prüft Syntheseverfahren

Nach der Gewinnung von Isobuten aus grünen Rohstoffen gilt es dieses anschließend in Isooktan umzuwandeln. Jene Synthese wird zwar bereits seit Jahren in der chemischen Industrie angewendet, jedoch müssen die Projektbeteiligten nun herausfinden, ob sich die etablierten Verfahren auch auf die aus Zucker gewonnenen Ausgangsstoffe übertragen lassen. So könnten, nach Meinung von Frau Dr. Pufky-Heinrich, Leiterin des Projektes am Fraunhofer CBP, pflanzliche Rohstoffe und Produktionsverfahren unter anderem negativen Einfluss auf die Katalysatorwirkung oder den Verbrennungsprozess haben. Das Fraunhofer CBP wird deshalb in den folgenden Wochen und Monaten alle Parameter genauestens untersuchen und nötigenfalls optimieren, um der Automobil- und Kraftstoffindustrie für verschiedene Anwendungstests Mustermengen zur Verfügung zu stellen.