Der BioEconomy e. V. hat seine Stellungnahme zum Entwurf der neuen Bioökonomie-Strategie des Landes Brandenburg eingereicht und begrüßt ausdrücklich, dass das Land das Thema mit einem breit angelegten und ambitionierten Ansatz adressiert. Der Entwurf zeichnet sich durch eine fundierte empirische Basis, eine klare Analyse der derzeitigen Ausgangslage sowie einen umsetzungsorientierten Aufbau mit konkreten Maßnahmenplänen aus. Positiv hervorzuheben ist zudem die wiederholte Betonung länderübergreifender Kooperationen – insbesondere die enge Anbindung an Sachsen-Anhalt und dessen leistungsfähige Chemiestandorte als strategische Partner.
In der Analyse des Papiers weist der BioEconomy e. V. jedoch auch auf strukturelle Herausforderungen hin. So bleibt die Strategie nach Einschätzung des Verbands sehr breit gefasst, wodurch prioritäre Maßnahmen für die nächsten Jahre nur schwer erkennbar sind. Einige Maßnahmenempfehlungen fallen zugleich detailliert und dennoch abstrakt aus. Diese fehlende Fokussierung könnte eine spätere Operationalisierung der Maßnahmen für Behörden erschweren.
Darüber hinaus fehlen aus Sicht des BioEconomy e. V. wichtige Themenfelder im Entwurf. Unter anderem
- rechtssichere Konzepte für „Naturschutz auf Zeit“ in Industrie- und Gewerbegebieten
- Impulse für ein Unternehmensnetzwerk Klimaschutz
- die Realisierung bioökonomischer Leuchtturmprojekte, etwa im Holzbau
- Anpassungen der Landesbauordnung an Bundesstandards
- die Vereinfachung von Genehmigungs- und Produktzulassungsverfahren sowie
- der Ausbau bioökonomischer Fachkompetenz in Landesbehörden.
Der BioEconomy e. V. möchte außerdem darauf verweisen, dass wir selbst im Jahr 2026 wesentliche Teile der Maßnahme „Bioökonomie in Aus-, Fort- und Weiterbildung“ mit bundesweitem Fokus umsetzen werden und hierzu gern den Austausch mit dem Land Brandenburg fortsetzen.
Mit der vorgelegten Stellungnahme unterstreicht der BioEconomy e. V. die Bedeutung einer strategisch klar strukturierten, administrativ handhabbaren und länderübergreifend ausgerichteten Bioökonomiepolitik – als Grundlage für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Branche in Ostdeutschland.
