Spitzencluster BioEconomy nach Evaluierung in der BMBF-Spitzenclusterförderung weiter auf Kurs zur europaweiten Modellregion

Berlin / Halle. Holzwirtschaft trifft chemische Industrie – mit dem Ansatz, nicht nahrungsrelevante nachwachsende Rohstoffe als Grundlage für eine biobasierte Wirtschaft zu etablieren, ist der Spitzencluster BioEconomy weiter auf Erfolgskurs. Das bestätigte am Mittwoch, 28. Mai 2014 das Ergebnis der Jury in der Evaluierung der dritten und letzten Runde des Spitzenclusterwettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Damit stellte das Gremium gleichzeitig die Weichen für die zweite Förderphase bis 2017. Mit dieser verbunden ist für jeden der fünf evaluierten Spitzencluster ein Fördervolumen von noch einmal bis zu 20 Millionen Euro.

„Mit dem Abschluss der Evaluierung konnten wir einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum international sichtbaren Leuchtturm der Bioökonomie erreichen. Die Spitzenclusterförderung bietet uns eine hervorragende Ausgangsposition für den langfristigen Aufbau einer führenden Bioökonomieregion“, erklärte Matthias Zscheile, Vorstandsvorsitzender des BioEconomy e. V.

„Als jüngster, erst 2012 gegründeter Vertreter in der Runde der 15 deutschen Spitzencluster ist es für uns eine besondere Freude, dass die Jury mit ihrer Entscheidung das in uns gesetzte Vertrauen bestätigt hat“, meinte Horst Mosler, Clustermanager des Spitzenclusters BioEconomy und ergänzte: „Es bedeutet für uns, dass wir in unserer erst gut zweijährigen Tätigkeit hier in Sachsen-Anhalt und Mitteldeutschland die standfeste Basis für eine Spitzenposition in der zukünftigen europäischen Bioökonomie geschaffen haben.“

Professor Andreas Barner, Vorsitzender der Jury, hob hervor: „Es ist besonders erfreulich, dass sich die Spitzencluster bereits in den ersten beiden Jahren ihrer Förderung deutlich international ausrichten. Dies ist eine gute Basis für die anstehenden Ausschreibungen der Wissens- und Innovationszentren im Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT/KIC). Und es hilft den Spitzenclustern, Anwender für ihre Innovationen auf internationaler Ebene zu finden und so zur Lösung globaler Probleme beizutragen.“

So hat der Spitzencluster BioEconomy durch die aktive Mitarbeit im Biobased Industries Consortium (BIC) seit Februar 2014, sowie durch Kooperationspartnerschaften mit weiteren Bioökonomie- und Innovationsnetzwerken, wie dem französischen Industries & Agro-Ressources (IAR) Cluster und dem italienischen Innovhub-Netzwerk seine Vernetzung in Europa entscheidend ausgebaut. Allein das Public-Private-Partnership des BIC mit der Europäischen Union steht im Rahmen des neuen EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020 für ein Förderbudget von insgesamt 3,7 Milliarden Euro, die bis 2020 in die europäische Bioökonomie investiert werden sollen. Auch weltweit bestehen erste Partnerschaften des Spitzenclusters BioEconomy u.a. nach Kanada, Thailand und China.

Die fünf Spitzencluster der dritten Runde im Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) haben zwei Jahre nach der Auswahl und dem Beginn der Förderung zum Ende des 1. Quartals 2014 ihre Fortschrittsberichte vorgelegt. Am 28. Mai 2014 stellten sie sich der Zwischenbewertung durch eine unabhängige Jury. Alle fünf wurden für die weitere Förderung bis 2017 empfohlen. Der Wettbewerb ist ein wesentlicher Teil der Erfolgsgeschichte der Hightech-Strategie der Bundesregierung und unterstützt die leistungsfähigsten Cluster in Deutschland. Ziel ist es, insbesondere die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft zu stärken und die Spitzencluster in der internationalen Spitzengruppe zu etablieren.

Weitere Information auch unter: www.spitzencluster.de

Informationen zum BioEconomy Cluster:

Der BioEconomy Cluster in Mitteldeutschland konzentriert sich als Wertschöpfungscluster auf die integrierte stoffliche und energetische Nutzung von Non-Food-Biomasse zur Erzeugung von Werkstoffen, Chemikalien, innovativen Produkten und Energieträgern. Einzigartig sind die branchenübergreifende Bildung von Wertschöpfungsketten im Cluster (z. B. Holz- und Forstwirtschaft, chemische und Kunststoffindustrie, Anlagenbau und Energiewirtschaft) und die Integration in eine etablierte Chemieregion. Im Chemiepark Leuna, bundesweit flächengrößter Chemiestandort, wurden bereits erste Bioraffinerien im Pilot- und Demonstrationsmaßstab errichtet. Mit 40 % des deutschen Buchenbestandes konzentriert sich zudem ein zentraler nachwachsender Rohstoff in der Clusterregion. In derzeit 16 Verbund- und 53 Einzelprojekten arbeiten die Clusterakteure an Konzepten der nachhaltigen Biomassebereitstellung sowie an der Entwicklung, Skalierung und industriellen Umsetzung von Produktionsverfahren. Der Verbund aus bereits mehr als 60 Unternehmen und Institutionen aus Industrie und Forschung wurde 2012 als einer von 5 Gewinnern der 3. Runde des Spitzencluster-Wettbewerbs durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgezeichnet. Seit Anfang 2014 ist die Kombination von Chemie und Bioökonomie zudem fester Bestandteil der neuen Leitmarktstrategie des Landes Sachsen-Anhalt.