LignoLink* – Entwicklung eines europäischen Forschungs- und Innovationsnetzwerks im Bereich der holzbasierten Bioökonomie

Der Klimawandel hat eine Veränderung der Baumartenzusammensetzung in Mittel- und Osteuropa in Gang gesetzt. Neben der Verschiebung der Rohstoffbasis der forst- und holzwirtschaftlichen Industriezweige, führt dies zu gravierenden ökonomischen Veränderungen. So wird die derzeit in Nordost- und Mitteleuropa wichtigste Wirtschaftsbaumart, die Fichte, zurückgedrängt. Sie wird zukünftig, selbst unter Annahme eines gemäßigten Klimaszenarios, durch die Veränderung von Temperatur und Niederschlag eine deutlich verringerte Verbreitungsfläche einnehmen. Im Gegenzug werden trockenresistente Baumarten, z. B. Eichenarten, dominanter werden. Laubhölzer erfordern jedoch andere Holzerntemethoden, stellen mehr Erntenebenprodukte bereit, benötigen besondere Aufbereitungstechnologien und werden gegenwärtig zumeist in anderen Produkttypen eingesetzt.

Transformations- und Anpassungsprozesse in der Holzindustrie
Die Holzindustrie in Nordost- und Mitteleuropa ist bislang stark auf Nadelholz ausgerichtet, was umfassende Transformations- und Anpassungsprozesse erfordern wird. Die Gebiete Südosteuropas haben bereits heute einen stärkeren Fokus auf Laubholzarten. Wertschöpfungsketten, Wissen und Erfahrungen gilt es zu analysieren und auf die Gegebenheiten in anderen Regionen zu übertragen.

Neue Ansätze in der Holzverarbeitung
Gleichzeitig zeichnen sich Mittel- und Nordeuropa durch eine hoch technisierte und automatisierte Holzverarbeitung aus. Neue Ansätze zielen auf den Einsatz von Laubholz in (Verbund-)Werkstoffen und in der chemischen Industrie ab. Charakteristisch ist die Verknüpfung von Branchen, die bislang nicht oder kaum in Verbindungen standen, wie z. B. die Holzwirtschaft und die Chemieindustrie. Branchenübergreifende Stoff ströme und die Steigerung von Ressourceneffizienz erfolgen in LignoLink daher in einem ganzheitlichen Ansatz der Bioökonomie, der insbesondere in Süd-Ost- und Mittel-Ost-Europa bislang kaumverbreitet ist.

Projektkonsortium
Für die Umsetzung bringen sich Fraunhofer IMWThünen-Institut für Holzforschung und BioEconomy e. V. in das Projektkonsortium als erfahrene Partner ein.

Das Fraunhofer IMW weist umfassende Kompetenzen im Bereich der Wissensökonomie und in Internationalisierungsstrategien und -prozessen auf. Das Thünen-Institut für Holzforschung verfügt über eine langjährige Expertise in der stofflichen Nutzung nachwachsender, holzbasierter Biomasse. Die Vision des BioEconomy e.V. ist es, eine weltweit beispielhafte Umsetzung der Bioökonomie in der Region Mitteldeutschland zu erreichen, deren Kern die Verknüpfung der Chemieindustrie und Holzwirtschaft bildet.

*Ligno leitet sich aus dem lateinischen Begriff für Holz »Lignum« ab, »Ligno« heißt Baum. »Link« bezieht sich auf die Vernetzung der europäischen Cluster und Netzwerke.

          

Fraunhofer-Zentrum für
Internationales Management
und Wissensökonomie IMW

Neumarkt 9–19
04109 Leipzig

Ansprechpartner

Urban Kaiser
Stellvertretender Leiter der
Gruppe Stakeholderdialoge
und gesellschaftliche Akzeptanz

urban.kaiser@imw.fraunhofer.de
Telefon +49 341 231039 150

Projektpartner

Thünen-Institut für Holzforschung
BioEconomy e.V.