BioEconomy Inno Pitch 14.3.2017Am 14. März fand im Biozentrum Halle der BioEconomy Inno Pitch statt. Zusammen mit den Kooperationspartnern UNIVATIONS und dem Investforum Startup-Service hatte das Projekt GISBERT Anfang des Jahres einen Aufruf an junge Unternehmen und kreative Köpfe gestartet, spannende grüne Ideen und Projektergebnisse im Bereich Bioökonomie auf der Veranstaltung vor ausgewählten Wirtschaftsvertretern und Investoren vorzustellen. Dem Aufruf gefolgt waren insgesamt mehr als 50 Teilnehmer und rund 20 Investoren aus Mitteldeutschland.

 

Von Aquaponik bis Wasseraufbereitung

Von 10 bis 16 Uhr nutzten sieben Teams die Chance, Unterstützer für ihre einfallsreichen Konzepte und Erfindungen zu gewinnen und präsentierten interessante Ideen von einer weltweit einzigartigen Aquaponikanlage als erste Indoorfarmingvariante über eine innovative Wasseraufbereitungsanlage für fließende Gewässer bis hin zur Herstellung von biobasierten Fungiziden aus Heilpflanzen.

 

Birkenrinde trifft Baumwolle

cortton Frau Koshcheeva im GesprächAuch das Startup „Cortton“ nutzte den BioEconomy Inno Pitch als Plattform, um Investoren zu begeistern und finanzielle Mittel für die Serienfertigung zu gewinnen. Das junge Unternehmen aus Sachsen-Anhalt hat ein flexibles und reißfestes Verbundmaterial aus Birkenrinde und Baumwolle entwickelt, das nicht nur optisch überzeugt, sondern zudem auch wasserfest, antibakteriell, pilzhemmend und pH-hautneutral ist. Dank seiner positiven Eigenschaften eignet sich das nachwachsende Verbundmaterial hervorragend für vielseitige Anwendungen wie Uhrenarmbänder oder Griffummantelungen. Cortton ist mittlerweile in den BioEconomy Akzelerator im TGZ Halle eingezogen und steht in den Startlöchern für eine Produktion.

 

Hochmoderne Erntetechnologie zum Schutz des Waldbodens

Auch das Team um Professor Dr. Jörn Erler von der Technischen Universität Dresden hat mit der Präsentation der Arbeitsstände des Spitzenclusterprojektes HIPHAR (High Precision Harvesting) bei den Investoren vorgefühlt. Das Verbundvorhaben arbeitet an einer innovativen Erntetechnologie für Buchenholz, die auf den Schutz des hochsensiblen Waldbodens ausgerichtet ist. Während bei herkömmlichen Erntemethoden bis zu 20 % des Bodens befahren werden, reduziert die hochmoderne Konstruktion, die innerhalb des Projektes entstand, die Bodenkontaktfläche auf 1 %. Möglich wird dies durch ein neuartiges Bandlaufwerk und einen optimierten Forwarder. So verfügt der Portalharvester über eine 8 Meter lange Fahrbrücke und zwei Dreibeine als Standbasen. Für den erfolgreichen Markteintritt fehlt den Projektbeteiligten ein Anlagen- und Maschinenbauunternehmen, welches die Patente lizensiert und mit dem Bau des Laubholzerntekopfes sein Portfolio erweitert. Dies gilt ebenso für die anderen Forschungsergebnisse, wie z.B. den Flachlandseilkran.

Marktreife Ideen und überzeugende Köpfe

Dass sich die Marktreife – wie im Beispiel HIPHAR – erheblich auf eine positive Anlageentscheidung der Investoren auswirkt, bestätigten unter anderem Herr Winzer vom HTGF (High-Tech Gründerfonds) bzw. Frau Uschmann vom bmt (beteiligungsmanagement thüringen GmbH). Sie erklärten, dass eine Investition besonders lukrativ sei, je weiter fortgeschritten der Reifegrad der jeweiligen technologischen Entwicklung ist. Ausschlaggebend sei zudem auch ein überzeugungsstarkes Team, weil man gerade in der Frühphase einer Gründung vor allem in Köpfe investiere. Ähnlich wie in einer Ehe müsse man deshalb gut prüfen, ob man geschäftlich aber auch menschlich zusammenpasse.

 

Jetzt mitmachen: Best Bio-based Business Award 2017

Eine neue Chance, mit ihren Ideen Investoren zu überzeugen, erhalten kreative Köpfe am 13. und 14. Juni auf dem 4. HHL International Investors Day an der HHL Graduate School of Management in Leipzig. An zwei Tagen treffen hier Gründer, Investoren und Vertreter etablierter Unternehmen zusammen. Der Fokus liegt hierbei auf den Branchen Energy-Tech, Smart City und MedTech. Ein Höhepunkt der Veranstaltung bildet der HHL Best Bio-based Business Award, der in diesem Jahr zum zweiten Mal für die besten Ideen aus dem Bereich biobasierte Wirtschaft und Energie vergeben und aus dem Projekt GISBERT gespeist wird. Auch hier pitchen die finalen Teams vor Investoren, um Geld für ihre weitere Entwicklung zu akquirieren. Darüber hinaus g­­­ewinnt man hier aber auch den Award und ein Preisgeld von 500 Euro.

Weiterführende Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie hier. Eine Anmeldung ist bis zum 5. Mai 2017 möglich.