Di, 02.10.2012
in Leuna

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
lieber Reiner Haseloff,
sehr geehrter Herr Professor Neugebauer,
Herr Professor Hirth,
Herr Witt,
Herr Professor Belloni,
Herr Staatssekretär,
Frau Ministerin,
Frau Bürgermeisterin,
Herr Landrat,
werte Festversammlung,

das zentrale Symbol im Stadtwappen von Leuna ist ein Schornstein aus roten Ziegeln. Es steht für eine Stadt mit einer rund 100-jährigen Industriegeschichte. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden hier die Leuna-Werke. Tausende Arbeiter kamen daraufhin in diese Region.

Wer sich an die ehemalige DDR erinnert, weiß es: Leuna galt als Beispiel produktiver Stärke. Aber ein Blick auf die Realität im Jahr 1990 hat uns dann doch gezeigt, dass man nicht so einfach weitermachen konnte. Allerdings – Reiner Haseloff hat es gesagt – es wurde strategisch klug entschieden, darauf hinzuwirken, dass die vielen Fachkräfte, die auch über Familiengenerationen hinweg über eine herausragende Tradition im Bereich der Chemie verfügen, nicht einfach irgendwohin abwandern, sondern hier das Chemiedreieck neu gestalten. Das ist ja auch sehr gut gelungen.

Wir haben heute im Chemiepark Leuna ein herausragendes Beispiel für den schwierigen – wenn man einmal an die Frage der Arbeitslosigkeit denkt –, aber letztlich erfolgreichen Aufbau Ost. Das einst graue Leuna hat sich zu einem glänzenden Aushängeschild für die Attraktivität des Standortes Sachsen-Anhalt entwickelt. Ich bin sehr froh darüber, dass wir sozusagen symbolhaft am Vortag des Jahrestags der Deutschen Einheit hier die Einweihung eines neuen Fraunhofer-Zentrums vornehmen können. Ich bin natürlich auch sehr froh, dass der neue Präsident, Herr Professor Neugebauer, dem ich ganz herzlich zu seinem Amt gratulieren möchte, auch ein Kind der neuen Länder ist. Das zeigt, dass wir in der Deutschen Einheit langsam, aber sicher vorankommen. Ich denke, mit Ihrer Präsidentschaft wird auch frischer Wind – obwohl auch Professor Bullinger für frischen Wind bekannt war –, ein etwas östlicher oder mitteldeutscher Wind, in die Fraunhofer-Gesellschaft hineinkommen. Maßgeblich dafür, dass wir heute hier sein können, war und ist ein umfassender Strukturwandel. In den vergangenen Jahren entstand ein leistungsfähiges Stoffverbundsystem. Das, was uns der Ministerpräsident gerade eben dargestellt hat, zeigt ja auch, dass Politik solche wirtschaftlichen Vorgänge natürlich nicht ersetzen kann, aber dass Politik durch kluge Entscheidungen fördern kann, dass an bestimmten Plätzen etwas entsteht und sich dann auch bewähren kann.

Mit dem neuen Forschungszentrum für Bioraffinerien kommt ein weiterer innovativer Partner hinzu, der die Unternehmen auf ihrem Weg begleitet, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Er schließt die Lücke zwischen der Grundlagenforschung und der Einführung in die Industrie. Wir brauchen ja innovative Unternehmen, die immer wieder neue Marktchancen suchen. Nur so kann Beschäftigung für morgen und für übermorgen entstehen. Lesen Sie weiter unter:

http://www.bundeskanzlerin.de/Content/DE/Rede/2012/10/2012-10-02-kbin-bioeconomy-leuna.html;jsessionid=E6A6D06DC1DA88AC0F409B8B04AE3935.s2t1?nn=74420