• Ein Verbund aus zahlreichen ausgezeichneten Hochschulen und Forschungseinrichtungen hat sich im aktuellen Wissenschaftsjahr zum Thema Bioökonomie vorgenommen, Forschung als sogenannte Citizen Science für alle erlebbar zu machen.
  • Dabei können sich Bürger unabhängig von Herkunft, Alter oder Geschlecht in Experimenten an der wissenschaftlichen Forschung beteiligen. Außerdem wird an Bord ein buntes Programm aus Kunst und Kultur geboten.
  • Bürgerwissenschaft leistet einen wichtigen Beitrag zur Wissensvermittlung und bringt wichtige Impulse aus der Gesellschaft in die aktuelle Forschung ein.
  • Ab Juli plant sich die Make Science Halle, das erste schwimmende Bürgerforschungslabor Deutschlands, der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Auf einem ehemaligen Ausflugsschiff entsteht zurzeit durch viel Mut, Kooperation und Engagement der bislang einmalige Versuch, Wissenschaft, Kultur und Design in einem völlig neuen Ansatz zu vereinen. Die Flussforscher*innen, die Crew der Make Science Halle, hat sich vorgenommen, Forschung für jeden und unabhängig von Herkunft, Alter oder Geschlecht erlebbar zu machen. Durch den interdisziplinären und regionalen Verbund zahlreicher ausgezeichneter Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Kulturbetriebe ist dadurch eine Plattform entstanden, an der alle eingeladen sind teilzunehmen.

Die Make Science Halle ist Forschungslabor, Gourmetküche, DIY-Werkstatt und Expeditionsschiff in einem. Doch bevor sie sich zu neuen Ufern aufmacht, sind noch einige Umbaumaßnahmen notwendig. Im Juli soll das Bürgerforschungsschiff schließlich der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Geballtes Wissen im Schlepptau

Einblick in das Bürgerfoschungslabor der Make Science Halle

Wo einst Fahrgäste an sonnigen Tagen gemächlich über den Fluss schipperten, wird künftig getüftelt, experimentiert und die versteckten Wunder unserer heimischen Gewässer unter die Lupe genommen. Anstelle trockener Referate tauchen die Bürgerforscher ein in die Welt der blauen Bioökonomie. Auf gemeinsamen Fahrten aber auch zu Land ziehen sich die Teilnehmer selb

st die Laborkittel über, entnehmen Proben und untersuchen sogar kleinste Nanoteilchen unter dem Mikroskop. Die gewonnenen Erkenntnisse sind Teil wissenschaftlicher Forschung der beteiligten Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Experimentiert wird jedoch nicht nur im Labor, sondern auch in der Kombüse. Denn in der Mitmachküche gehört vor allem die Alge auf den Speiseplan. Die Teilnehmer backen daraus Kekse und Brot oder brauen ihr eigenes Bier. Speziell gefiltertes Wasser aus dem Fluss wird zu erfrischender Limo und Fischleder im Nähatelier zu modischen Accessoires und Hinguckern verarbeitet. Auch in digitalen Games erfahren die Bürgerforscher mehr über die nachhaltige Nutzung biologischer Ressourcen und ein Freiluftkino am Oberdeck lädt unter dem sommerlichen Sternenhimmel zu einem Filmerlebnis der besonderen Art.

Blaue Bioökonomie

Die blaue Bioökonomie basiert auf der nachhaltigen Nutzung biologischer Ressourcen aus dem Meer/Wasser und hat sich in den letzten 15 Jahren spürbar weiterentwickelt. Derzeit werden bereits viele wirtschaftlich wichtige Güter und Rohstoffe aus dem Meer/Wasser entnommen, die immer stärker nach ökologischen Prinzipien geerntet werden. Die Bandbreite ihrer Verwendung reicht von Nahrungsmitteln (Fische, Muscheln, Krustentiere, Algen, etc.), über Medizinprodukte (Wundauflagen, Medikamente, Hilfsstoffe) und Inhaltsstoffe für Kosmetika (Algen-inhaltsstoffe, Kollagen), bis hin zu Rohstoffen für verschiedene Industriezweige (Enzyme, Fettsäuren).

An Bord der MakeScience Halle! sind die Fluss-Forscher*innen zu folgenden Themen und  Forschungsgebieten an Bord:

Modul 1: Aquaponik: – Tomaten und Fische, wer füttert wen?: Die nachhaltige Methode für einen ökologischen Wasserstoffkreislauf. Auf experimentelle Weise werden mit einer selbst gebauten Aquaponik-Anlage die Prozesse untersucht.

Modul 2: Die Allrounder-Alge – Algen als Nutzpflanzen: Verschiedene Workshops und Aktivitäten erforschen  die zukunftsfähige Nutzung von Algen, vom Anlegen von Algenkulturen über die Mikroalge für die Nahrungsergänzung, als Nahrungsmittel und leckere Rezeptgrundlage in der Küche bis hin zur Energiegewinnung.

Modul 3: BUND-Ferienwoche rund um Wasserleben und Ökosysteme: In der Ferienakademie zu Biodiversität untersuchen Schüler*innen und Jugendliche Pflanzen-Tiere-Nahrungsketten im Wasser und an Land und lernen Zusammenhänge und die große Bedeutung der Artenvielfalt für unser Leben kennen.

Modul 4: Aqua live / wieviel Leben steckt im Wassertropfen?: Projekttage und Forschungsstationen insbesondere für 6- bis 12-Jährige nehmen mit spannenden Experimenten und Erkundungen die Lebenswelt Wasser unter das Mikroskop und machen fit für nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser.

Modul 5: Vom Saale- zum Trinkwasser? Über das Phänomen der Umkehrosmose: Workshops an der Umkehrosmose-Anlage zeigen, ob Trinkwasser aus dem Flusswasser der Saale nachhaltig hergestellt werden kann und informieren über Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung.

Modul 6: Wieviel Dreck schwimmt in der Saale? Mikroplastik und Landwirtschaft im H2O-Check: Forschungen zu den Auswirkungen der Landwirtschaft und des Abfalls für Wasserqualität der heimischen Saale, und welche Rolle dies für Kreislauffähigkeit von Biokunststoffen spielt.

Modul 7: Magic Science & Media!: Spannende Einblicke in die Forschungswelt der Blauen Bioökonomie für jedermann: von Talks an Bord, Open-Air-Kino am Oberdeck, Nachtfahrten und Tauchgänge, Mitmach-Gastro und vieles mehr. Aktuelle Termine können in den Kalender gefunden werden.

Modul 8: Bioeconomy Adventure: Ein virtuelles Spiel der Fraunhofer Academy bietet die Möglichkeit, per Avatar in die bioökonomische Zukunft einzutauchen und das Wissen rund um das Thema Bioökonomie & Nachhaltigkeit zu überprüfen.

Die Crew

Martin Rauch im Gespräch mit Ilka Bickmann von Science2Public

Die Make Science Halle wird von dem gemeinnützigen Verein science2public – Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation betrieben und im Rahmen des Netzwerkes „Blaues Band der Wissenschaft“ von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Hochschule Anhalt, der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, der Hochschule Merseburg und der Fraunhofer Gesellschaft aktiv unterstützt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im aktuellen Wissenschaftsjahr „Bioökonomie“ gefördert. Zahlreiche weitere Partner und Organisationen unterstützen die Initiative und engagieren sich mit Angeboten und Aktivitäten an Bord.

 

 

 

Anschrift & Kontakt

science2public
Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation e.V.
c/o Make Science Halle

Riveufer, Steg. Nr. 5
06114 Halle an der Saale

Bordtelefon: 0176/61910600

E-Mail: kontakt@ms-halle.science

Homepage: www.ms-halle.science
https://www.instagram.com/make_science_halle/

@Make.Science.Halle

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